Brände halten Griechenland und die Touristik weiter in Atem

Auf der Insel Rhodos ist im Südosten ein weiterer Waldbrand ausgebrochen, mit Plimmiri und Lachania wurden erneut zwei Dörfer evakuiert. FTI und Schauinsland verlängerten ihre Reiseabsagen, über der Insel Euböa stürzte ein Löschflugzeug ab. Auch auf Korfu hat sich die Lage wieder verschärft.

Auf Rhodos brach am Dienstag ein weiteres Feuer nahe der Ortschaft Vati im Südosten aus. Starke Winde begünstigten die Waldbrände. Die Flammen breiteten sich laut Agenturmeldungen in Richtung des bereits evakuierten Dorfes Gennada aus. "Wir brauchen dringend Hilfe, sonst brennt der Süden der Insel bis morgen komplett ab", wurde ein Feuerwehrmann zitiert. Die Behörden evakuierten ebenfalls am Dienstag die Dörfer Plimmiri und Lachania.

Etwa zehn Prozent der Hotels der Insel seien am Wochenende beschädigt worden, erklärte der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis. Die meisten beschädigten touristischen Anlagen befinden sich südlich der Region von Lindos.

Reiseabsagen in den Süden verlängert

Veranstalter FTI verlängerte die Absage von Reisen in den betroffenen Süden von Rhodos bis einschließlich Sonntag, den 30. Juli. Reisen in den Norden der Insel werden von Donnerstag an wieder durchgeführt, teilte das Unternehmen mit. Alle bis Ende der Woche auf Rhodos geplanten Anreisen könnten indes auf Wunsch kostenfrei auf andere Destinationen umgebucht oder storniert werden.

Schauinsland hat nach eigenen Angaben zahlreiche von den Waldbränden auf Rhodos betroffene Urlauber vorzeitig zurück nach Deutschland geholt. Am Montag sei gemeinsam mit der firmeneigenen Sundair ein Zusatzflug aufgelegt worden, mit dem weitere 189 Gäste zurück nach Deutschland geflogen worden seien, teilt der Veranstalter mit. Schauinsland hat nach eigenen Angaben bis einschließlich Freitag, den 28. Juli, alle geplanten Reisen in die betroffenen Gebiete auf Rhodos abgesagt. Für diejenigen, die in den kommenden Tagen eine Reise nach Rhodos in nicht von den Waldbränden betroffene Gebiete gebucht hätten, biete man ebenfalls die Möglichkeit, kostenlos umzubuchen, heißt es aus Duisburg.

Verschärfung der Lage auf Korfu und Euböa

Außer Kontrolle sind nach Agenturmeldungen derzeit auch Brände auf den Inseln Korfu und Euböa. Über Euböa stürzte ein Löschflugzeug ab. Das Canadair-Flugzeug der griechischen Feuerwehr sei in der Nähe des Dorfs Platanistos abgestürzt, meldet der griechische Staatssender ERT. An Bord seien zwei Piloten der griechischen Luftwaffe gewesen.

Auf Korfu, wo sich die Lage am Montag zu bessern schien, dramatisierte sich das Geschehen am Dienstag im Nordosten der Insel erneut. Der Waldbrand bei Loutses im Norden der Insel habe auf Wohngebiete übergegriffen, berichtet der Krisenwarndienst A3M. Die Lage in der Nähe der Ortschaften Syki und Imerolia sei weiterhin schwierig. Die Einwohner von Kalamaki, Asraos, Syki und Imerolia seien ebenfalls aufgefordert worden, ihre Häuser zu räumen.