Bahn zieht nach schweren Unwettern Schadensbilanz
In Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz werden die gravierenden Schäden an der Infrastruktur immer deutlicher. Insgesamt seien Gleise auf einer Länge von rund 600 Kilometern betroffen, teilt die Bahn mit. Immerhin: Die internationalen Strecken von Köln und Frankfurt nach Brüssel und Amsterdam sind wieder befahrbar.
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Sieben Regionalverkehrsstrecken sind nach Angaben der Bahn so stark von den Wassermassen zerstört, dass sie neu gebaut oder umfangreich sanieren müssen. Die Reparatur- und Wiederaufbaumaßnahmen werden "Wochen und Monate" dauern, heißt es in einer Pressemitteilung.
Das Wasser habe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz insbesondere die Eifelstrecke, die Voreifel- und Erfttalbahn, die S-Bahn Rhein-Ruhr Linie 9 (Wuppertal – Essen-Steele) sowie die Strecke Hagen – Brügge und die Ruhr-Sieg-Strecke (Hagen – Plettenberg) stark beschädigt. Auch die Ahrtalbahn ist nach Bahn-Angaben massiv von der Zerstörung betroffen – hier seien sieben Brücken und 24 Kilometer Strecke nicht mehr oder nur noch rudimentär vorhanden.
Auf anderen Strecken werde die Reparatur noch Wochen in Anspruch nehmen, beispielsweise auf dem Streckenabschnitt zwischen Herzogenrath und Geilenkirchen auf der Strecke Aachen – Mönchengladbach oder auf der Verbindung Bochum – Hattingen. In den besonders vom Unwetter betroffenen Gebieten habe man viele Schäden „oftmals behelfsmäßig repariert“, um den Zugverkehr schnellstmöglich wieder aufzunehmen. Aber auch hier stünden weitere Arbeiten an.
80 Bahnhöfe beschädigt
Bei den Bahnhöfen zeige sich ein ähnliches Bild, heißt es weiter. Rund 80 Stationen seien durch das Unwetter beschädigt worden. Wassereinbrüche hätten Aufzüge zerstört oder Bahnsteige unterspült. Viele kleinere Reparaturen habe die DB inzwischen allerdings durchführen können. Große Einschränkungen gibt es weiterhin im Nah- und Regionalverkehr. Aufgrund gesperrter Strecken verkehrten zahlreiche S-Bahn- und Regionallinien weiterhin nicht oder nur eingeschränkt, teilt die Bahn mit. Ersatzweise seien Busse unterwegs, soweit die Straßen in den Krisenregionen noch intakt seien.
Die meisten Fernverkehrsstrecken funktionieren
Im Fernverkehr könnten Kunden die Züge dagegen bis auf einige Abweichungen wieder uneingeschränkt nutzen. Die Züge des Fernverkehrs fahren laut Bahn wieder zwischen Köln, Wuppertal und Hagen ebenso wie über die Ruhrstecke und die Schnellfahrstrecke Köln – Rhein/Main. Auch im internationalen Verkehr zwischen Frankfurt – Köln und Brüssel/Amsterdam seien die Züge wieder ohne Unterbrechung unterwegs.
Tickets kostenlos stornierbar
Für die vom Extremwetter betroffenen Regionen sollen alle für den 14. bis 20. Juli 2021 gebuchten Tickets für den Fernverkehr ihre Gültigkeit behalten. Sie können laut Bahn entweder kostenfrei storniert oder bis eine Woche nach Störungsende flexibel genutzt werden. Sitzplatzreservierungen könnten umgetauscht werden, erklärt die DB weiter. Betroffene Reisende, die ihre bereits gebuchte Reise nicht antreten wollten, können ihre Tickets kostenlos zurückgeben.
Reisende sollten sich vor Fahrtantritt über die DB-Auskunftsmedien www.bahn.de/aktuell, den DB Navigator oder unter bahn.de informieren.