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2. Juli 2024 | 16:51 Uhr
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Austritt der TUI stärkt Position der Dertour Group im DRV

Nach dem Rückzug der TUI als bis dato wichtigstes Einzelmitglied im DRV betont Dertour-Chef Ingo Burmester (Foto) in einem Statement die unveränderte Bedeutung des Reiseverbands. Mit TUI wird sich auch das Kreuzfahrt-Joint-Venture TUI Cruises zum Jahresende aus dem Verband verabschieden, wie das Unternehmen auf Nachfrage bestätigte.

Burmester Ingo

Dertour-Chef Ingo Burmester bedauert den Abschied der TUI aus dem DRV

Auch Tage nach der Nachricht, dass die TUI AG ihre DRV-Mitgliedschaft aufkündigt, diskutiert die Branche über die Gründe und die Folgen dieser Entscheidung. Eine von Reise vor9 gestartete Umfrage hat schon jetzt eine enorme Resonanz erfahren, die Ergebnisse und Stimmen dazu werden am Donnerstag veröffentlicht.

Zu Wort gemeldet hat sich auch Dertour-Chef Ingo Burmester. Er sagte: "Der Ausstieg der TUI aus dem Deutschen Reiseverband (DRV) kommt zu einem Zeitpunkt, an dem wir die Kraft der gesamten Branche benötigen, um im Dialog mit der Politik konstruktiv und verlässlich an zentralen Zukunftsthemen zu arbeiten. So setzen wir uns als Dertour Group im Verband aktiv für Branchenlösungen ein. Wir bedauern diese Entscheidung daher, denn wir sind der Überzeugung: Wir brauchen auf Verbandsebene eine starke, gemeinsame Stimme."

Weiter führt Burmester aus: "Aus unserer Sicht hat sich der DRV als Interessensvertretung in den vergangenen Jahren bewährt: So hat der Verband beispielsweise während der Pandemie insbesondere für die Reisebüros einen sehr guten Job gemacht und sich stark für schnelle Beihilfen eingesetzt. Der DRV war auch federführend, als es darum ging, eine neue Lösung für die Insolvenzabsicherung zu finden. Und wir sehen aktuell, dass dies FTI-Pauschalreisegästen – und damit auch der gesamten Branche – zugutekommt."

Die Position der Dertour Group innerhalb des DRV wird nun noch bedeutender

Mit dem Abschied von TUI aus dem DRV wird die Position der Dertour Group innerhalb des Verbands stärker und mächtiger als je zuvor. Kritiker könnten nun an dem Beratervertrag von DRV-Präsident Norbert Fiebig mit der Touristik-Sparte des Rewe-Konzerns Anstoß nehmen, der offenbar nach wie vor existiert. Eine erneute Kandidatur von Fiebig bei den nächsten Wahlen gilt aber als äußerst unwahrscheinlich. Der ehemalige Dertour-CEO soll bereits angedeutet haben, dass er nicht noch einmal antreten wolle.

Derweil bestätigte eine Sprecherin auf Anfrage von Reise vor9, dass der Rückzug der TUI aus dem Verband auch für TUI Cruises gelten würde. Das Kreuzfahrt-Joint-Venture von TUI und der Royal Caribbean Group mit ihren Marken Mein Schiff und Hapag-Lloyd-Kreuzfahrten werde den DRV ebenfalls verlassen. Daniela Hensel, Sprecherin von TUI Cruises sagte: "Als 50-prozentige Tochter der TUI AG gilt der Austritt aus dem DRV auch für TUI Cruises".

Ein Einschnitt ist der Austritt der TUI auch finanziell für den Verband. Insider gehen davon aus, dass ihm dadurch, zusammen mit den ausbleibenden FTI-Beiträgen, im Jahr 2025 rund eine Viertelmillion Euro an fest eingeplanten Einnahmen fehlen werden. 

Pascal Brückmann

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