Auch Lufthansa bleibt auf rückwirkender Flugsteuer sitzen
Nicht nur die deutschen Reiseveranstalter kostet die erhöhte Luftverkehrssteuer Millionen, auch Lufthansa zahlt die Differenz für viele Tickets aus der eigenen Tasche. Denn eine Nachbelastung von Kunden, die bereits vor dem Beschluss gebucht und bezahlt hatten, wird es nicht geben. Ryanair dagegen will kassieren.
Im November hat der Gesetzgeber die Erhöhung der Luftverkehrsteuer für Flüge ab dem 1. April 2020 beschlossen. Für innerdeutsche Flüge werden gut fünf Euro mehr fällig, für die Mittelstrecke zehn Euro und für die Langstrecke beträgt der Aufschlag 18 Euro. Seit die Erhöhung beschlossen ist, preisen Airlines sie ein. Doch schon vorher waren viele Tickets für die Zeit nach dem 1. April verkauft und bezahlt. Die höhere Steuer wird auch dafür fällig. Die Frage ist allerdings, ob Airline-Kunden dafür nachbelastet werden oder nicht.
Lufthansa wird ihre Passagiere, die vor der Gesetzesänderung gebucht haben, nicht zur Kasse bitten, so eine Sprecherin auf Anfrage von Reise vor9. In den Tickets für Flüge ab April, die seit November ausgestellt werden, sind die neuen Sätze zwar ausgewiesen. „Aufgrund des intensiven Wettbewerbs, vor allem auf dem europäischen Markt, ist es allerdings nicht grundsätzlich möglich, die höhere Luftverkehrsteuer auf den Ticketpreis eins zu eins umzulegen“, so die Sprecherin weiter.
Ryanair sagt: nachzahlen oder stornieren
Europas größter Billigflieger will dagegen bei seinen Kunden nachkassieren, berichtet das Fachportal FVW. Alle betroffenen Fluggäste seien darüber informiert worden, dass sie die höhere Luftverkehrssteuer bezahlen müssten. Wer dies nicht wolle, der könne seinen Flug stornieren und bekomme den bezahlten Flugpreis erstattet.