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12. Juni 2024 | 11:54 Uhr
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American Airlines zahlt nun Provision für NDC-Buchungen

American Airlines hat ein Provisionsprogramm für NDC-Buchungen. Laut dem US-Fachportal Travel Weekly zahlt der Carrier zehn Prozent Provision für NDC-fähige Buchungen bestimmter Pakete.

American Airlines

American Airlines hat eine Kehrtwende in der Vertriebspolitik hingelegt

Das Provisionsangebot markiert einen weiteren Schritt in der jüngsten Kehrtwende von American Airlines im Umgang mit den Reisebüros. Ende Mai hatte CEO Robert Isom angekündigt, dass die Fluggesellschaft ihre Strategie ändern werde. Statt Reisebüros durch Strafmaßnahmen zu NDC-gestützten Buchungen zu bewegen, will die Airline nun Agenturen belohnen, die mit NDC buchen. Einen Tag zuvor hatte American die Entlassung des Vertriebschefs Vasu Raja bekannt gegeben, der für die umstrittene bisherige Vertriebsstrategie verantwortlich zeichnete.

Freilich werde auch jetzt nicht jede NDC-Buchung verprovisioniert, sondern ausschließlich Pakete, die Upgrades enthalten, berichtet Travel Weekly. Das "Main Plus" NDC-Paket beinhaltet einen Main Cabin Extra- oder bevorzugten Sitzplatz und ein aufgegebenes Gepäckstück. „Main Select“ bietet erstattungsfähige Tarife, Flugänderungen am selben Tag, bevorzugtes Einsteigen, bevorzugtes Einchecken und die Wahl zwischen allen Sitzen in der Hauptkabine zum Zeitpunkt der Buchung, einschließlich Main Cabin Extra. Das Paket "Flagship Business Plus" ist auf Langstreckenflüge ausgerichtet und umfasst einen Business-Class-Sitz sowie Zugang zu privaten Check-in-Bereichen und beschleunigten Sicherheitskontrollen, Zugang zu Flagship-First-Speisen in den Lounges von American Airlines und ein drittes aufgegebenes Gepäckstück.

Reisebüroproteste zeigen Wirkung

Während der 13-monatigen Umsetzung seiner Strategie zur Verlagerung von Buchungen weg von den herkömmlichen GDS und hin zu Direkt- und NDC-fähigen Kanälen hatte der Carrier sein Verkaufspersonal auf Agenturseite reduziert, Incentive-Verträge mit Unternehmen gekündigt, den Großteil seiner Tarifinhalte aus den herkömmlichen GDS entfernt und Maßnahmen eingeführt, die Direktbuchungen bei der Fluggesellschaft belohnen sollen – insbesondere für Mitglieder des Treueprogramms "A Advantage". Diese Maßnahmen stießen auf heftigen Widerstand des US-Reisebüroverbandes ASTA und der Reisebüros, die sich über die Serviceeinschränkungen für nicht über NDC gebuchte American-Tickets beschwerten. Dann gelangte die Chefetage wohl zu der Erkenntnis, dass eine Kurskorrektur notwendig sei, weil ihre Strategie dazu führte, dass American hinter den inländischen Konkurrenten zurückblieb, insbesondere bei Buchungen im Nahbereich.

Ganz ohne Einschränkungen bleibt das Angebot für Agenturen, die weiterhin ohne NDC über die GDS buchen wollen, aber auch in Zukunft nicht. Denn die sogenannten Basic-Economy-Tarife sind nur noch in NDC-Kanälen erhältlich, während alle anderen Tarifklassen zu den traditionellen Vertriebssystemen zurückkehren.

Christian Schmicke

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