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16. September 2024 | 16:06 Uhr
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Wie die Reedereien auf das Donau-Hochwasser reagieren

Das dramatische Hochwasser in Osteuropa und Niederösterreich hat zur Einstellung des Schiffsverkehrs auf Teilen der Donau geführt. Die Prestige von Thurgau Travel liegt "wie viele andere Flusskreuzfahrtschiffe derzeit in Wien (Foto) an einer sicheren Anlegestelle". Weitere Reedereien arbeiten an Notfallplänen und Umroutungen, erste Reisen wurden abgesagt.

Österreich Wien Donau Flusskreuzfahrt Foto iStock Daniel Sztork

Das Donau-Hochwasser (Foto Wien) wirbelt die Fahrpläne der Flussreedereien durcheinander

Österreich stehen im Lauf des Montags zum Teil große Regenmengen bevor. Daher stellt sich das Technische Hilfswerk auch hierzulande auf Hochwasser ein. Beobachtet würden derzeit Elbe, Neiße und Oder. Vom Osten Österreichs bis nach Tirol können laut ORF-Meteorologen mancherorts bis zu 80 Liter pro Quadratmeter fallen. Die Flussreedereien – wie Phoenix, Nicko Cruises, A-Rosa, Viva Cruises und Thurgau Travel – stehen nach eigenen Angaben in engem Kontakt mit den örtlichen Behörden.

Die Einstellung des Schiffsverkehrs auf Teilen der Donau, ab der Grenze zwischen Ober- und Niederösterreich, werde bis mindestens Dienstag bestehen bleiben, teilen die Betreiber der Donau-Stationen mit. Bis dahin gilt in weiten Teilen Niederösterreichs und in der Steiermark weiterhin eine Starkregenwarnung der Stufe Rot. In der Folge der Regenfälle westlich von Ungarn hat Budapest am Montagmittag die höchste Hochwasser-Warnstufe ausgerufen. Wie die Flusskreuzfahrtanbieter auf die Hochwasserlage reagieren, hat Reise vor9 abgefragt.

Prestige von Thurgau Travel liegt in Wien fest

Aktuell ist bei der Reederei ausschließlich die Prestige mit 100 Gästen und 40 Crew-Mitgliedern an Bord vom Donau-Hochwasser betroffen, wie Thurgau Travel auf Anfrage von Reise vor9 mitteilt. Sie können das Schiff seit Samstag nicht verlassen, weil der Steg zum Pier überflutet ist. Den Passagieren und der Crew an Bord gehe es gut. Wann das Schiff weiterfahren oder wann alternativ eine Ausschiffung der Passagiere erfolgen könne, sei von Entscheidungen der österreichischen Behörden abhängig. Die Verpflegung aller an Bord sei vollumfänglich sichergestellt. "Unser Team vor Ort ist in engem Austausch hinsichtlich der geplanten Abfahrten Donau und Moldau Ende dieser Woche und die potenziellen Umroutungen und Planungen laufen im Hintergrund bereits seit dem Wochenende", heißt es von dem Schweizer Flusskreuzfahrtunternehmen weiter.

Phoenix Reisen sagt zunächst eine Reise ab

"Die Kollegen arbeiten intensiv an Lösungen für die Gäste", teilt Phoenix Reisen auf Anfrage mit. Nach aktuellem Stand wird laut Flussreiseveranstalter eine am Dienstag, 17. September, beginnende Kreuzfahrt abgesagt. Die Reise AKA 201 "Von der blauen Donau zum Vater Rhein" sollte in Passau beginnen, über Linz, Regensburg, den Main-Donau-Kanal sowie Kelheim führen und in Nürnberg am 27. September enden. Für am Wochenende gestartete Flussreisen stehe Phoenix gerade in Kontakt mit den Reedereien. Es gehe darum, zu besprechen, ob die Reisen abgesagt oder umgeroutet würden. "Flusskreuzfahrten für das nächste Wochenende werden nach jetzigem Erkenntnisstand durchgeführt", so Phoenix Reisen weiter.

Nicko Cruises sagt zwei Reisen ab und routet um

"Wir haben uns bereits am Freitag auf die Hochwassersituation entlang der Donau vorbereitet", heißt es von Nicko Cruises auf Anfrage von Reise vor9. Die Viktoria und die Bolero hätten heute Einschiffung in Passau gehabt. Laut Fahrplan stand eine achttägige Reise über Wien, Bratislava und Budapest zurück nach Passau auf dem Plan. Diese habe Nicko Cruises bereits am Freitag vorsorglich abgesagt.

"Gäste, deren 15-tägige Flusskreuzfahrt bis zum Schwarzen Meer mit der Vision heute startet, schiffen wir in Ungarn ein – mit einem Transfer in komfortablen Reisebussen und einer Zwischenübernachtung in Wien auf der Bolero beziehungsweise Viktoria. Zwei Schiffe, die Belvedere und die Maxima, seien gerade in Rumänien und in der Slowakei unterwegs. Auf diesen beiden Schiffen habe man "minimale Änderungen im Fahrplan" vornehmen müssen.

A-Rosa-Schiffe nach Wien verlegt

"Der Gästewechsel auf der Donau konnte in der vergangenen Woche planmäßig durchgeführt werden", heißt es von A-Rosa. Aufgrund der starken Regenfälle seien die Pegelstände der Donau angestiegen, was zu einer Sperrung der österreichischen Streckenabschnitte bis zur slowakischen Grenze für die Schifffahrt durch die örtlichen Behörden geführt habe. Um Sicherheit und Wohlergehen von Gästen und Crew-Mitgliedern zu gewährleisten, habe A-Rosa alle fünf Donau-Schiffe mit Gästen nach Wien verlegt. Hier sei für die Gäste der Landgang jederzeit möglich, teilt der Flussreiseveranstalter weiter mit.

Die Schiffe werden laut A-Rosa voraussichtlich Mitte der Woche die Reiseroute fortsetzen können. "Derzeitige Wettermodelle prognostizieren ein Abschwächen der Regenfälle bis Dienstag sowie keine weiteren Niederschläge in den kommenden zwei Wochen, so dass das Wasser der Donau zeitnah abfließen kann und sich die Pegelstände kurzfristig normalisieren werden", so die Wetterprognosen, die A-Rosa vorliegen. Somit sei davon auszugehen, dass die kommenden Reisen wie geplant durchgeführt werden können.

Bei Viva Cruises fährt die Two planmäßig

"Viva Cruises hat alle Flüsse im Blick und routet die Strecken um, sollte dies notwendig sein", teilt die Reederei auf Anfrage mit. Das Flusskreuzfahrtschiff Two ist aktuell und seit 12. September auf der Donau unterwegs, ab und bis Wien. "Zum jetzigen Zeitpunkt ist alles planmäßig und es konnten alle Häfen angefahren werden. Ab sofort muss natürlich von Tag zu Tag entschieden werden, was möglich ist", heißt es von Viva Cruises weiter.

Sabine Schreiber-Berger

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