Widerstand gegen neue spanische Datenverordnung
Die European Travel Agents' and Tour Operators' Association (ECTAA) warnt vor einem neuen Dekret in Spanien, das Reisebüros, Unterkünfte und Autovermietungen dazu verpflichtet, persönliche Daten von Reisenden an das Innenministerium weiterzugeben.
ECTAA sprach die Warnung gemeinsam mit ihrem spanischen Mitglied, der Corporate Association of Specialist Travel Agencies, und den Verbänden FETAVE und UNAV aus. Die Verbände wandten sich mit ihren Bedenken an die spanische Regierung und baten um die Aussetzung der Verordnung.
Laut ECTAA sollte das Dekret die Sicherheit erhöhen, indem Informationen über Reisende an die Polizeikräfte weitergegeben werden. "Der Umfang der angeforderten Daten ist jedoch übertrieben und könnte gegen die Datenschutzbestimmungen verstoßen", erklärt der Verband.
Bitte um Aussetzung bislang ergebnislos
Die Gesetzgeber in Spanien hätten versucht, das Dekret auszusetzen, damit es weiter diskutiert werden könne, aber die Regierung gebe "weiterhin keine Antwort auf die Bitten um Aussetzung und Überprüfung der Verordnung", heißt es von ECTAA.
Nach aktuellem Stand tritt die Verordnung am 2. Dezember in Kraft. Reisebüros, Beherbergungsbetriebe und Autovermietungen werden verpflichtet, eine Reihe von Daten über Reisende weiterzugeben – laut ECTAA sind mehr als 40 Informationen für Buchungen von Unterkünften und mehr als 60 für Buchungen von Mietwagen erforderlich, darunter die Telefonnummer, eine Kontakt-E-Mail, Angaben zur Verwandtschaft, Informationen über die auf der Reise verwendeten Zahlungsmittel und das Reiseverhalten der letzten drei Jahre.
Christian Schmicke