Reisewarnung für Kanaren bleibt vorerst in Kraft
Trotz einer Sieben-Tage-Inzidenz unter der kritischen Marke von 50 hat das Robert-Koch-Institut die Einstufung der Kanarischen Inseln als Risikogebiet am Freitag nicht aufgehoben. Damit bleibt die Reisewarnung des Auswärtigen Amtes mindestens bis zum 9. Mai in Kraft.
Es war wohl etwas zu knapp vor der wöchentlichen Aktualisierung der Einschätzung des Robert-Koch-Instituts zu internationalen Corona-Risikogebieten, dass die Kanarischen Inseln die Marke von 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen unterschritten haben. Obwohl die Inzidenz am Freitag weiter nur bei 47 lag, änderte das Institut seine Einstufung der gesamten Inselgruppe als Risikogebiet, die ausschlaggebend für die Reisewarnung des Auswärtigen Amtes ist, nicht.
Das könnte man so interpretieren, dass sich die deutschen Behörden schwertun, Reisewarnungen für Auslandsziele aufzuheben, während im Inland weiterhin ein touristisches Beherbergungsverbot herrscht und die Gastronomie ebenso wie Kulturbetriebe geschlossen bleibt. Andererseits lässt sich auch argumentieren, dass erst eine stabil niedrige Inzidenz über mehr als wenige Tage eine zuverlässige Öffnung ermöglicht, die nicht kurz darauf wieder zurückgenommen werden muss.
Jedenfalls müssen die Inseln bis zur Entwarnung nun mindestens eine weitere Woche warten. Die kanarischen Behörden sind trotz sinkender Infektionszahlen und abnehmender Belastung der Krankenhäuser und Intensivstationen durch Covid-19-Patienten offenbar entschlossen, im Hinblick auf weitere Öffnungen des öffentlichen Lebens vorsichtig zu bleiben. Regierungssprecher Julio Pérez betone bei seinen öffentlichen Auftritten stets, dass sinkende Zahlen nicht zu Nachlässigkeit führen dürfen, wenn eine vierte Corona-Welle auf den Kanaren und damit verbundene erneute Beschränkungen und Rückschläge für den Wirtschaftsmotor Tourismus vermieden werden sollen, schreibt das Portal "Teneriffa News".
Christian Schmicke