Preise für USA-Reisen könnten moderat sinken
Das US-Geschäft erfreut sich trotz starker Preissteigerungen hoher Nachfrage. Aktuell nähmen die Kunden das hohe Preisniveau hin, sagt America-Unlimited-Chef Timo Kohlenberg. Doch zum Beispiel bei Mietwagen sei bereits ein moderater Preisabschwung erkennbar.
Das Geschäft laufe "sehr, sehr gut", obwohl die Preise für USA-Reisen locker um 30 bis 35 Prozent gestiegen seien, berichtet Kohlenberg im Reise vor9 Podcast. Die Kunden seien aktuell bereit, mehr Geld für die gleiche Leistung auszugeben. "Sie nehmen das derzeit hin", sagt der Veranstalterchef. Dabei müssten vereinzelt durchaus auch im Service Abstriche gemacht werden, so Kohlenberg. Wie in Deutschland herrsche auch in den USA in vielen touristischen Sparten Personalmangel.
Besonders drastisch sei der Preisanstieg im Mietwagensegment gewesen, weiß der Touristiker. In dieser Sparte sei bisweilen der zweieinhalbfache Preis des Jahres 2019 aufgerufen worden. Doch mittlerweile zeichneten sich auch in diesem Bereich Preisrückgänge ab, die allerdings nicht so deutlich ausfielen wie in Europa.
Risikofaktoren für das US-Geschäft
Mit Blick auf die Zukunft ist Kohlenberg grundsätzlich zuversichtlich, er sieht allerdings zwei Risiken: Zum einen könnten die US-Amerikaner den Bogen überspannen und es versäumen, rechtzeitig auf mögliche Nachfragerückgänge zu reagieren. Dann seien die europäischen Veranstalter außen vor, weil das USA-Geschäft in den hiesigen Quellmärkten kein Last-Minute-Geschäft sei. Die andere Gefahr liege in einem drastischen Preisverfall im Falle eines starken Nachfrageeinbruchs, sagt Kohlenberg. Dann litten die Margen aller Anbieter darunter.
Gleichwohl zeigt sich der Veranstalter-Chef zuversichtlich, dass beide Szenarien nicht eintreten. Gegen einen Preisverfall hohen Ausmaßes spreche unter anderem die starke Inlandsnachfrage in den USA, die, wie in Deutschland, vor allem touristisch attraktive Regionen an der Küste betreffe. Auch dass die Nordamerikaner noch weiter an der Preisschraube drehen, glaubt Kohlenberg nicht. Dagegen spreche unter anderem, dass im Flugbereich die Kapazitäten langsam wieder auf Vorkrisen-Niveau seien. "Ich rechne mit einem moderaten Preisrückgang", sagt der USA-Experte. Damit wäre sowohl den touristischen Anbietern als auch der Kundschaft am ehesten geholfen.
Christian Schmicke
Den kompletten Reise vor9 Podcast mit Timo Kohlenberg hören Sie hier:
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