Mallorca bangt um seine Strände
Zuletzt war es das Sturmtief Gloria – immer häufiger verursachen Unwetter massive Schäden an den Stränden der Insel. Allein die Kosten für die Reparatur- und Reinigungsarbeiten an den Stränden von Capdepera, Son Severa, Sant Llorenç, Santanyi und Felanitx entlang der Ostküste belaufen sich auf zehn Millionen Euro.
Das Problem der Strandschäden könnte den Tourismus auf Mallorca härter treffen als die pleite von Thomas Cook, sagte der Vorsitzende der Hoteliersvereinigung des Touristenortes Cala Millor, José Marcial Rodríguez Díaz, dem spanischen Fachportal "Hosteltur". Früher seien derartige Phänomene alle zehn Jahre vorgekommen. Dann habe ein Unwetter den Sand vier oder fünf Meter vom Ufer weggetragen, wo er eine Sandbank gebildet habe. Und mit der zeit habe sich der Strand dann auf natürliche Weise erholt. Heute seien die Unwetter viel häufiger und die Wellen trügen den Sand weiter fort.
So habe 2016 jeweils ein Unwetter mit Schäden gegeben, 2018 und 2019 je zwei und mit "Gloria" habe in diesem Jahr um den 20. Januar bereits das erste gewütet, so Rodríguez Díaz. Bei den Verhandlungen mit den Veranstaltern über Preise und Kontingente für dieses Jahr, die kurz nach den Unwettern Ende August stattgefunden hätten, seien die dadurch entstandenen Strandschäden bereits in die Diskussionen eingeflossen, erklärt der Hotelier. "Sie fragten: 'Und wie sieht Euer Strand aus?'"
Kurzfristig geht es nun darum, die massiven Schäden durch "Gloria" rechtzeitig vor Saisonbeginn zu beseitigen. Dabei hilft die Zentralregierung in Madrid mit Geld, wie die "Mallorca Zeitung" berichtet. Langfristig stellt sich die Frage, wie mit den immer häufigeren und heftigeren Wetterphänomenen umzugehen ist. Laut der "Mallorca Zeitung" fordern einige Geografen gar, über einen Rückbau der Infrastruktur an der Küste und die Renaturierung der Strände nachzudenken.