Lufthansa streicht wegen Warnstreiks Flüge an zwei Airports

"Aufgrund des für Mittwoch angekündigten Streikaufrufs von Verdi in Dresden und Leipzig/Halle müssen wir insgesamt 16 Verbindungen annullieren", teilt Lufthansa auf Anfrage von Reise vor9 mit. Hintergrund des Warnstreiks am 2. Oktober ist die Ankündigung, die an den Airports für die Abfertigung zuständigen Tochtergesellschaften ASL und ASD zu schließen.

Die Tarifrunden bei den beiden Tochtergesellschaften ASL und ASD brachten bisher keine Einigung. Unterdessen kündigte Lufthansa an, beide Unternehmen zu schließen. Betroffen sind etwa 140 Beschäftigte. Die Aufgaben wie das Abfertigen von Flugzeugen sollen künftig externe Dienstleister übernehmen. Daher hat Verdi an beiden Airports zum ganztägigen Arbeitsausstand aufgerufen und geht davon aus, dass kein Lufthansa-Verkehr möglich sein wird. Der Konzern selbst beziffert die Flugstreichungen auf 16 Flüge am Streiktag 2. Oktober, ohne die Verbindungen genauer zu benennen. Laut Airport-Betreiber Mitteldeutsche Flughäfen haben Lufthansa und Eurowings Flüge gestrichen, betroffen sind demnach Verbindungen nach München, Frankfurt und Düsseldorf.

Termin der Schließung steht noch nicht fest

Das Fliegen in und ab Deutschland habe sich durch "unverhältnismäßig hohe staatliche Abgaben" erheblich verteuert, so die Lufthansa. Ein Weiterbetrieb der Gesellschaften ASL und ASD sei wirtschaftlich nicht mehr möglich. Nun sollen Sozialpläne erarbeitet werden. Ein Termin für die Schließung stehe noch nicht fest, heißt es von Lufthansa weiter.

"Auch wenn der Arbeitgeber mit dem Äußersten droht: Wir lassen uns nicht spalten", kommentiert Verdi die Ankündigung der Lufthansa. Die Arbeitgeberseite habe auch in der zweiten Tarifrunde kein Angebot vorgelegt. Die Gewerkschaft fordert für die Beschäftigten eine Lohnerhöhung von 850 Euro, 3.000 Euro Inflationsausgleich und einen Bonus für Verdi-Mitglieder. Die Tarifkommission sei nicht mehr bereit, "mit Billiglöhnen dieses Geschäftsmodell zu erhalten".