Key West will große Kreuzfahrtschiffe verbannen
Die Grundlage für das Verbot der Megaliner soll ein Referendum im November schaffen. Der berühmte Urlaubsort und südlichste Zipfel der USA will die Kapazität einlaufender Schiffe auf 1.300 Passagiere begrenzen und pro Tag nicht mehr als 1.500 Besucher an Land lassen.
Key West war schon immer ein bisschen anders als die meisten Regionen der Vereinigten Staaten. Nun will die rebellische 26.000-Einwohner-Gemeinde, die 1982 sogar ihre Unabhängigkeit von den USA erklärte, die touristische Zwangspause für Kreuzfahrten im Zuge der Corona-Krise nutzen, um Weichen für die Zukunft zu stellen. Der entlegenste der berühmten, über 125 Meilen und 42 Brücken miteinander verbundenen Florida Keys plant ein Referendum, um die Größe einlaufender Kreuzfahrtschiffe künftig zu limitieren.
Nach dem Willen der Stadtväter soll parallel zu den Präsidentschaftswahlen im November eine Abstimmung darüber stattfinden, ob Megaliner die Kleinstadt weiter wie bisher anlaufen dürfen. Neben der Begrenzung der Zahl der Kreuzfahrer, die von Bord gehen dürfen, auf 1.500 und der Kapazität der Schiffe auf 1.300 Passagiere sieht der Vorschlag vor, Schiffe mit günstigerer Umweltbilanz bevorzugt hereinzulassen.
Ob Key West den großen Schiffen tatsächlich einen Riegel vorschiebt, wird sich zeigen. Momentan leidet das beliebte Urlaubsziel wohl nicht unter dem berüchtigten "Overtrourism". Gerade erst hat die Gemeinde das "Fantasy Fest“, das im Oktober an einem Wochenende rund 60.000 Vertreter der LGBTQ-Szene anzieht, abgesagt. Die Florida Keys und Key West sind für US-Besucher seit dem 1. Juni generell wieder geöffnet. In Geschäften und anderen überdachten öffentlichen Einrichtungen gilt eine Maskenpflicht.
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