Kanaren-Hoteliers fordern höhere Investitionen in Tourismus
Die öffentlichen Mittel im Umfang von derzeit 61 Millionen Euro, die die kanarische Regierung zur Verbesserung der Infrastruktur und für das Marketing zur Verfügung stelle, müssten verdoppelt werden, meinen die Hotelverbände des Archipels.
Für die touristische Infrastruktur wolle die Regierung 35,5 Millionen Euro, für Werbung 19 Millionen und für Touristeninformationen 6,6 millionen Euro zur Verfügung stellen, heißt es in einem Bericht des spanischen Fachportals "Hosteltur". Nach Ansicht der Hoteliers ist das viel zu wenig, um die anstehenden Herausforderungen zu bewältigen.
Dazu zähen die Hoteliers unter anderem die Folgen der Thomas-Cook-Pleite, fehlende Flugverbindungen, eine nachlassende Wirtschaftsdynamik und die nach wie vor unsicheren Perspektiven rund um den Brexit. Zudem führen sie das Thema "Flugscham" auf, das besonders einer entlegenen Inselgruppe wie den Kanaren gefährlich werden könnte.
Sinkende Besucherzahlen
Im laufenden Jahr sank die Zahl der Ankünfte internationaler Touristen auf den Kanaren in den Monaten bis September um 4,2 Prozent. Im Oktober sank die Zahl der Übernachtungen von Touristen auf den Kanaren laut offizieller Statistik um 7,5 Prozent, die Zahl der Übernachtungen von Ausländern ging sogar um gut neun Prozent zurück.
Nach der Pleite von Thomas Cook war aus Kreisen der Hotellerie der Inseln die Überlegung vorgetragen worden, eine eigene Fluggesellschaft aufzubauen, um ausreichend Flugkapazität zur Verfügung stellen zu können. Entsprechend äußerte sich etwa Jorge Marichal, der Präsident des Hotelverbands von Teneriffa, La Palma, La Gomera und El Hierro (Ashotel), gegenüber "Hosteltur". Schon seit längerem bezeichnen die Unterkunftsanbieter das Flugangebot als unzureichend und als Hauptursache für sinkende Besucherzahlen.
Christian Schmicke