Delta-Variante könnte einigen Ländern den Sommer vermasseln
Derzeit scheint Deutschland die Pandemie im Griff zu haben. Die Zahlen sinken, die Reisewarnungen für einfache Risikogebiete sind bald Vergangenheit, Sommerurlaub ist gefragt. Doch in einigen Reiseländern macht sich die gefährliche Delta-Variante des Coronavirus breit. Aktuell sind Großbritannien und Portugal die Hotspots.
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Bei der sogenannten Delta-Variante handelt es sich um eine Mutation des Coronavirus, die zuerst in Indien entdeckt wurde und sich von dort aus verbreitet. Sie ist deutlich ansteckender als die bisher bekannten Coronaviren und greift derzeit in einigen Reiseländern um sich.
Am härtesten trifft es derzeit Großbritannien, wo mittlerweile fast alle Neuinfektionen durch die Delta-Variante verursacht werden. Trotz der hohen Impfquote auf der Insel hat sich die Inzidenz in zwei Wochen wieder auf 85 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner verdoppelt. In manchen Hotspots liegt die Inzidenz über 500, berichtet die „Tagesschau“.
Auch in Portugal verbreitet sich die Delta-Variante rasant und lässt die Zahl der Neuinfektionen steigen. Im Großraum Lissabon kletterte die Sieben-Tage-Inzidenz in kurzer Zeit wieder auf 180. Deshalb wurde die Hauptstadt von Freitag bis Montag komplett abgeriegelt. Laut „WAZ“ soll das auch an den nächsten Wochenenden so sein. Auch an der Algarve stiegen die Infektionen bedenklich an. Für die Zunahme machen die Gesundheitsbehörden die Delta-Variante verantwortlich. Sie erreiche in Portugal schon 60 Prozent Anteil.
Doch während Großbritannien vom Robert-Koch-Institut (RKI) als einziges europäisches Land zum Virusvariantengebiet erklärt wurde, gilt der Großraum Lissabon nur als einfache Risikogebiet. Der Rest des Landes, bis auf die Azoren, gilt derzeit noch als risikofrei. Andere europäische Reiseländer wie Spanien, Italien, Frankreich oder Österreich blieben bislang von vom erneuten Anstieg der Neuinfektionen verschont, obwohl die Delta-Variante auch dort angekommen ist.
Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, rät daher nur von Reisen in Regionen ab, die besonders von der hochansteckenden Delta-Variante des Coronavirus betroffen sind. Per se müsse aber niemand auf Ferien verzichten. Für viele Menschen sei der Urlaub nach den Belastungen der letzten Monate wichtig für das seelische Gleichgewicht. „Notwendig ist aber die Einhaltung der Hygieneregeln auch im Urlaubsort“, sagte Reinhardt den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Virologen mahnen, die Ausbreitung der Mutation so lange wie möglich zu bremsen. Denn gegen eine Ansteckung schützt offenbar nur eine vollständige Impfung. Die Erstimpfung allein reicht nicht, wie Zahlen aus Großbritannien zeigen. Das Impftempo in Deutschland sei daher entscheidend, ob es hierzulande zu einer vierten Welle komme. Dass sich die Delta-Variante überall durchsetzen werde, darin sind sich die Virologen einig. Die Frage sei nicht ob, sondern wann, sagt RKI-Chef Lothar Wieler.