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12. Mai 2021 | 15:15 Uhr
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Corona-Welle schwappt trotz Impfungen über die Seychellen

Eigentlich ist das Ferienparadies ein Vorzeige-Land. Auf den Seychellen sind schon 60 Prozent der Bevölkerung zweimal geimpft. Trotzdem schnellen die Zahlen in die Höhe und hinterlassen Zweifel an der Immunisierung. Für Touristen bleibt der Archipel im Indischen Ozean geöffnet.

Seychellen La Digue

Auf den Seychellen steigen die Corona-Zahlen trotz Impfungen sprunghaft an

Von den rund 100.000 Einwohnern der Seychellen sind schon über 60.000 vollständig geimpft. Die Quote bei den Erstimpfungen liegt sogar bei 70 Prozent. Das kann sich sehen lassen, aber Covid-19 wütet dennoch in dem begehrten Urlaubsziel. Seit Mitte April steigen die Neuinfektionen und seit ein paar Tagen schießen sie förmlich in die Höhe. Allein am Montag wurden 1.800 Neuinfektionen gemeldet.

Doch was läuft hier schief? Die „Morgenpost“ schreibt, dass laut Gesundheitsbehörde mehr als ein Drittel der aktuellen Fälle vollständig geimpfte Insulaner betreffe. Das Dilemma könnte mit den Impfstoffen zusammenhängen, mutmaßt der österreichische "Standard". 60 Prozent der Menschen erhielten den chinesischen Impfstoff von Sinopharm, der gerade erst von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine Notfallzulassung erhalten hat. Das Vakzin hat angeblich eine Wirksamkeit von 79 Prozent. Die Daten beruhen allerdings auf Angaben des Herstellers, unabhängige Studien gibt es nicht. Zudem haben die Seychellen die indische Variante von Astrazeneca verimpft.

Laut Tourismusministerium bleiben die Seychellen für Urlauber offen. Sie müssen bei Einreise einen negativen PCR-Test vorweisen, der nicht älter als 72 Stunden sein darf. Das Land sei trotz des Anstiegs sicher, heißt es in einer Mitteilung des Tourist Boards. Nur zehn Prozent der aktiven Fälle würden Touristen betreffen. Um den erneuten Ausbruch einzudämmen, werden einige frühere Beschränkungen wieder in Kraft gesetzt. So müssen Geschäfte, Bars und Casinos früher schließen und auch der Zugang zu Ständen ist begrenzt.

Unabhängig von der jetzigen Corona-Welle hat das Robert-Koch-Institut die Seychellen schon seit dem 14. Februar als Hochinzidenzgebiet eingestuft. Das bedeutet, Rückkehrer müssen sich vor dem Heimflug testen lassen und in Deutschland in Quarantäne, die mit einem zweiten Test frühestens nach fünf Tagen beendet werden kann. Es gilt eine Reisewarnung des Auswärtigen Amts.

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