Bundesregierung diskutiert mit Türkei über Reisewarnung
Bundesaußenminister Heiko Maas erklärte nach Beratungen mit den zwölf wichtigsten europäischen Urlaubsländern, dass die Reisewarnung für Ziele außerhalb der EU jede Woche überprüft werde. Mit der Türkei würden Gespräche geführt, sagte der SPD-Politiker, der für die Entscheidung, die Reisewarnung für Drittländer zu verlängern, viel Kritik geerntet hatte.
Maas sagte nach Informationen der "Deutschen Presse-Agentur“ am Donnerstag, dass es bei der Reisewarnung noch Ausnahmen geben könnte – zum Beispiel für beliebte Urlaubsländer wie die Türkei, die bereits den Flugverkehr nach Deutschland wieder aufgenommen hat. Dazu würden nun Gespräche geführt. "Wir werden das Woche für Woche überprüfen", wird Maas zitiert.
In der Tourismusbranche herrscht ebenso wie in der Türkei Verstimmung darüber, dass die EU-Staaten sich nach außen vorerst weiter abschotten. Die "Süddeutsche Zeitung“ berichtet, Staatschef Recep Tayyip Erdoğan habe wegen der Reisewarnung sogar persönlich mit Bundeskanzlerin Angela Merkel telefonieren wollen. Er erklärte demnach, er gehe davon aus, "dass Deutschland den Touristen, die in die Türkei kommen wollen, den Weg nicht versperren kann".
Türkische Reisewirtschaft sieht sich startklar
Die türkische Luftfahrtgesellschaft Turkish Airlines hatte nach mehr als zweieinhalb Monaten am Donnerstag den internationalen Flugbetrieb aufgenommen, sie fliegt nun auch Deutschland wieder an. Die türkische Regierung und die Reiseindustrie haben zudem frühzeitig ein Sicherheitskonzept für Hotels, Strände und weitere Tourismuseinrichtungen entwickelt.
An Flughäfen und Hotelzugängen werden die Gäste laut "Süddeutscher Zeitung" mit Wärmebildkameras überprüft, an Stränden gilt ein Sicherheitsabstand, anstelle von Büffets sollen die Mahlzeiten in Ferienanlagen und Hotels individuell serviert werden. In Restaurants und Cafés gelten Abstandsregeln. Es gibt außerdem freiwillige Zertifizierungsprogramme für Hotels, an denen unter anderem der deutsche TÜV Süd mitwirkt.
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