Briten sollen vor Juli nicht ins Ausland reisen
Aus Sorge vor einer Infektionswelle auf dem europäischen Kontinent plant die britische Regierung, den bisher geplanten Starttermin am 17. Mai für Auslandsreisen zu verschieben. Auch touristische Einreisen aus Europa nach Großbritannien sind bis auf weiteres nicht möglich.
Obwohl über die Wiederzulassung internationaler Reisen nach wie vor erst am 12. April entschieden werden soll, hat die britische Regierung eine Strafe von 5.000 Pfund, umgerechnet 5.800 Euro, für unerlaubte Auslandsreisen angekündigt. Ursprünglich hatte Ministerpräsident Boris Johnson bekanntgegeben, am 17. Mai sämtliche Reisebeschränkungen aufzuheben. Die dritte Infektionswelle auf dem Kontinent, die im übrigen auf der Ausbreitung der zuerst in Großbritannien entdeckten Coronavirus-Mutante B117 basiert, droht diese Pläne nun zunichte zu machen.
Die "Times" berichtet unter Berufung auf Regierungskreise, Großbritannien plane ein Ampelsystem für die Wiederaufnahme internationaler Reisen. Wegen des langsamen Impffortschritts auf dem europäischen Kontinent sei es unwahrscheinlich, dass die Lichter vor dem Spätsommer auf grün geschaltet werden könnten. Damit droht wichtigen Mittelmeerdestinationen in der Sommersaison ein Wegfall britischer Gäste. Auch innenpolitisch birgt die Vorgehensweise der Briten Sprengstoff. Denn nach der ursprünglichen Ankündigung Johnsons, Auslandsreisen ab Mitte Mai wieder erlauben zu wollen, war es im Vereinigten Königreich zu einem kräftigen Buchungsschub gekommen.