Barcelona und Katalonien verbieten Fahrradtaxis
Barcelona untersagt den in der Stadt herumfahrenden Rikschas ab sofort in weiteren touristischen Zonen, etwa rund um die Sagrada Familia, im Park Güell in Camp Nou den Betrieb. Anfang 2023 sollen die Fahrradtaxis in ganz Katalonien verboten werden.
Seit Jahren tobt in der spanischen Metropole Barcelona eine Auseinandersetzung um die Fahrradtaxis. Im Jahr 2019 soll es davon rund 2.000 gegeben haben; die meisten arbeiteten ohne Lizenz, heißt es. Nun weitet die Stadt Barcelona die ohnehin bestehende saisonale Limitierung ihrer Arbeitsmöglichkeiten auf weitere wichtige touristische Zonen aus. Von Januar 2023 an soll der Betrieb in ganz Katalonien komplett verboten werden, berichten spanische Medien. Bei Zuwiderhandlung drohe die Konfiszierung der Rikschas und eine Geldstrafe von bis zu 6.000 Euro.
Die Kritik an den Fahrradtaxis entspann sich zum einen an der rechtlichen Grauzone, in der sie arbeiten. Eigentlich darf ohne Lizenz kein Taxi-artiger Dienst angeboten werden. Zum anderen argumentieren lokale Politiker, dass die Rikschas nicht zur Mobilität der lokalen Bevölkerung beitragen, weil sie sie ausschließlich auf Touristen ausgerichtet seien. Barcelonas stellvertretender Bürgermeister Jaume Collboni erklärte, die Taxis trügen nicht zu einem positiven Image Barcelonas bei und seien "eine Quelle der Präkarität", also unsicherer, schlecht bezahlter Arbeitsbedingungen.
Christian Schmicke