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2. Februar 2021 | 07:00 Uhr
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Thailand-Werber etikettieren Investitionsplan mit "sexy"

Thailands Tourismusindustrie solle durch erhöhte Investitionen ihre Erholung beschleunigen, heißt es von der Tourismusbehörde TAT. Um den Inlandstourismus und auch den hochwertigen Tourismus aus dem Ausland zu steigern, sei bei Reisen "verstärkt auf die sogenannten S.E.X.Y. -Komponenten zu setzen". Bitte, was?

Inhaltlich ist die Meldung der Tourism Authority of Thailand nicht weiter spektakulär. Die Buchstaben sollen als Kürzel für Sicherheit und Hygiene, Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit, außergewöhnliche Erlebnisse und Gewinn stehen. "S – Safety and Hygiene, E – Environmental Sustainability, X – Extra Experiences, Y – Yield", führt die TAT aus.

Es gehe darum, „den Inlandstourismus und auch den hochwertigen Tourismus aus dem Ausland zu steigern“, heißt es weiter, und: „Die TAT stellt hiermit klar, dass es sich hierbei um besonders sichere, hochwertige und nachhaltige Reisen handelt.“ Gouverneur Yutthasak Suphasorn spreche sich "für einen Qualitätstourismus aus, der dem Land nach der Pandemie aus der Krise helfen könne".

Bleibt die Frage, wie klug es ist, wenn ein Land, das hierzulande lange Zeit als unrühmliches Beispiel für ausufernden Sextourismus galt und in dem diese Probleme bei aller Vielfalt des touristischen Sektors und des Landes selbst ungelöst sind, seine Tourismusstrategie mit der Buchstabenkombination "sexy" umschreibt. Zwar hat das Wort sexy hierzulande im allgemeinen Sprachgebrauch schon lange keinen Schmuddel-Appeal mehr. Aber blöden Assoziationsketten öffnet das unsinnige Kürzel, dessen es zur Beschreibung einer Qualitätsoffensive nicht bedürfte, leider Tür und Tor.

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