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22. März 2020 | 10:08 Uhr
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Passagierwechsel auf hoher See

Gäste der "Vasco da Gama" von Transocean und der "Columbus“ des Mutterunternehmens CMV haben vor der thailändischen Küste das Schiff gewechselt, um schneller nach Hause zu kommen. Bewerkstelligt wurde die ungewöhnliche Aktion mit Hilfe von Tenderbooten (Foto).

Tenderboot

Tenderboote brachten die Kreuzfahrtpassagiere von einem Schiff zum anderen

Wie alle Reedereien müssen Transocean Kreuzfahrten und der Mutterkonzern Cruise & Maritime Voyages (CMV) angesichts der weltweiten Grenzschließungen durch die fortlaufende Ausbreitung des Coronavirus den Kreuzfahrtbetrieb mindestens bis zum 26. April aussetzen. Schiffe, die bereits unterwegs waren, fahren die Heimathäfen der Passagiere zurück.

Die "Vasco da Gama" befand sich gerade mit überwiegend australischen Gästen auf ihrer 49-tägigen Reise von Singapur über Tilbury nach Kiel. Die "Columbus" war auf ihrer viermonatigen Weltreise unterwegs. Beide Schiffe mussten ihre ursprünglichen Routen abbrechen, um die Gäste so schnell wie möglich wieder in ihre Heimat zu bringen. Da die meisten Häfen mittlerweile für Kreuzfahrtschiffe gesperrt waren und damit Rückflüge auch aufgrund zahlreicher Grenzschließungen nicht in Betracht kamen, trafen sich die beiden Schiffe rund zwölf Seemeilen vor der Küste von Phuket in Thailand, um den ungewöhnlichen Passagieraustausch mit 239 Passagieren durchzuführen. 

Dies sei eine "große logistische Herausforderung" für die Offiziere und Besatzungsmitglieder gewesen, unterstreicht die Reederei. Die Aktion dauerte demnach etwa fünf Stunden und umfasste den Austausch von über 500 Gepäckstücken, 239 Passagieren sowie die Übergabe von Lebensmitteln mit Hilfe der Tenderboote von einem Schiff auf das andere und umgekehrt.

Die "Vasco da Gama“ ist nun auf dem Weg zurück nach Fremantle in Australien und die "Columbus“ ist Richtung Großbritannien unterwegs. Alle Passagiere, die diesen Wechsel mitgemacht hätten, seien vorher vorsorglich medizinisch durchgecheckt worden, betont die Reederei. Es gebe weiterhin keine Fälle des Coronavirus an Bord eines der beiden Schiffe.

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