Chinesen fordern Entschädigung für 737-Max-Grounding
Die größten drei chinesischen Fluggesellschaften verlangen für die Stilllegung der B-737-Max-Flotte nach zwei Abstürzen von dem Flugzeugbauer Schadenersatz. Air China, China Southern und China Eastern wollen zum einen eine Entschädigung für den Einsatzstopp und zum anderen eine Kompensation für Verzögerungen bei der Auslieferung der Maschinen.
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Das berichtet die Nachrichtenagentur "Reuters" unter Berufung auf das chinesische Staatsfernsehen. Die Volksrepublik China war einer der ersten Staaten, die im März nach den Abstürzen in Indonesien und Äthiopien den Einsatz der Boeing 737 Max verbot. Von den drei staatlichen Fluggesellschaften besitzt China Southern mit 24 Flugzeugen die größte Flotte des Typs in China. Air China hat 15 und China Eastern 14 Boeing 737 Max.
Nach dem weltweiten Grounding der 737-Max-Flotte im März hat Boeing nach eigenen Angaben mittlerweile ein Update für die Stabilisierungssoftware MACS abgeschlossen, die für die Abstürze verantwortlich gemacht wird. Bevor über eine Aufhebung des Flugverbots entschieden wird, sollen sich am Donnerstag Vertreter von Flugbehörden aus aller Welt auf Einladung der US-Luftfahrtbehörde FAA in Dallas treffen, um die überarbeitete Sicherheitssoftware und Trainingsvorschläge von Boeing zu prüfen.
Der Flugzeugbauer hat weltweit bisher rund 370 Maschinen der 737-Max-Reihe ausgeliefert. Es gilt als wahrscheinlich, dass andere Fluggesellschaften dem Beispiel der chinesischen Airlines folgen und Entschädigungen für die Kosten einfordern werden, die ihnen für das notwendige Leasing von Ersatzmaschinen entstehen. Allerdings dürfte der Zeitpunkt, zu dem die Chinesen ihre Forderungen anbringen, auch im Zusammenhang mit dem Handelsstreit zwischen den USA und China sowie den US-Sanktionen gegen den chinesischen Smartphone-Hersteller Huawei stehen.